Kartäuserorden
Die folgenden Seiten möchten Ihnen helfen, die wenig bekannte Welt der Kartäuser zu entdecken…
Dieser Orden wurde vom heiligen Bruno 1084 gegründet und besteht aus einem männlichen und einem weiblichen Zweig.
Heute zählt der Orden 450 Mönche und Nonnen, die im Herzen der Kirche eine Gemeinschaft von Einsiedlern bilden; es gibt 24 Häuser (Kartausen) auf drei Erdteilen, alle ausschließlich kontemplativ ausgerichtet.
Die Kartäuser weihen ihr Leben dem Gebet und dem Suchen nach Gott in der Verborgenheit des Herzens. Sie beten für die Kirche und das Heil der ganzen Welt. Ihre Lebensgestaltung erstreckt sich auf drei Bereiche :
« Getrennt von alle, sind wir eins mit allen, damit wir stellvertre-tend für alle vor dem lebendigen Gott stehen. »
Statuten 34.2
Die Einsamkeit der Kartäuser schließt eine Trennung von der Welt, die durch die Klausur verwirklicht ist, mit ein. Das zeigt sich unter anderem so :
« Ego sum via, et veritas, et vita. Nemo venit ad Patrem, nisi per me. »
« Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, außer durch mich. »
Jn 14, 6
« Zum Lob der Herrlichkeit Gottes hat Christus, das Wort des Vaters, durch den Hl. Geist von Anfang an Menschen auserwählt, um sie in die Einsamkeit zu führen und in inniger Liebe mit sich zu vereinigen. »
Statuten 1.1
Auf diesen Ruf möchten die Kartäuser antworten.
« Unser Bemühen und unsere Berufung bestehen vornehmlich darin, uns dem Schweigen und der Einsamkeit der Zelle zu widmen. […] Oft zieht dort das Wort Gottes die treue Seele an sich, der Bräutigam verbindet sich mit seiner Braut, Himmlisches wird dem Irdischen, Göttliches dem Menschlichen geeint. »
Statuten 4.1
Alle führen ein sehr einsiedlerisches Leben des Gebetes und der Arbeit; die einen in der Zelle, die anderen in der Erfüllung der täglichen Aufgaben im Kloster.
Gebet, Meditation und Arbeit folgen sich mit großer Regelmäßigkeit, im Rhythmus des liturgischen Jahres und der Jahreszeiten.
« Die Gnade des Heiligen Geistes vereinigt die Einsiedler nämlich so miteinander, dass sie in der Liebe zu einer Gemeinschaft nach dem Bild der Kirche werden, die an vielen Orten als die eine besteht. »
Statuten 21.1
Die Einsamkeit der Kartäuser ist nicht total, sondern wird mit einem Maß Gemeinschaftsleben ausgeglichen, in besonderem durch die gemeinsame Eucharistiefeier, die langen nächtlichen Vigilien und die Vesper.
Sonntags kommt das Gemeinschaftsleben stärker zum Ausdruck im gemeinsamen Mittagessen und in der Rekreation ; der wöchentliche Spaziergang erlaubt sowohl die Begegnung mit den Mitbrüdern als auch die Entspannung im Kontakt mit der freien Natur.
Auch wenn die Kartäuser die Welt verlassen haben, entziehen sie sich nicht den allen Menschen geforderten Bedingungen. Sie müssen also für ihre Bedürfnisse sorgen, die ein Leben der Armut und Strenge mit sich bringt.
Die Brüder in ihren Werkstätten (Obedienzen) und mit Einschränkung die Patres in ihren Zellen bemühen sich gemeinsam um eine geregelte Bewirtschaftung des Klosters.
Jede Gemeinschaft ist wirtschaftlich selbständig und soll grundsätzlich für ihren Unterhalt aufkommen, vorwiegend durch Landwirtschaft, Handwerk, Meßstipendien.
Auf der Ordensebene gibt es ein Ausgleichssystem, durch das ärmere Häuser Unterstützung erhalten, vor allem dank der Herstellung von Likör.
Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottesgebärerin;
Verschmähe nicht unser Gebet in unseren Nöten,
Sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren,
O du glorwürdige und gebenedeite Jungfrau.
Sub tuum praesidium confugimus, Sancta Dei Genitrix,
Nostras deprecationes ne despicias in necessitatibus,
Sed a periculis cunctis libera nos semper,
Virgo gloriosa et benedicta.